Galicien

Alle Wege führen nach... Santiago de Compostela.
Auf die Frage, wo der Jakobsweg beginnt, gibt es eine ganz schlichte Antwort: Vor Ihrer Haustüre. Mit dem ersten Schritt und leichtem Gepäck beginnt die Pilgerreise - und endet mit einer Menge an Souveniers im Herzen, die Kraft und Vertrauen schenken. Wandern Sie als offizieller Jakobspilger, können Sie sich in Ihrer Pfarrei oder von der deutschen Jakobusgesellschaft einen Pilgerausweis ausstellen lassen und erhalten dann auch eine Pilgerurkunde. Das Netz der Jakobswege erstreckt sich mittlerweile über ganz Europa.
Der ursprüngliche Pilgerweg hat jedoch immer die Kathedrale von Santiago de Compostela in Spanien als Ziel.
Mit einem Besuch der Iglesia del Crucifijo beginnt die eigentliche Pilgerreise in der idyllischen Gemeinde Puente la Reina. Das ehemalige Templerkloster wurde im 13. oder 14. Jahrhundert erbaut. Durch das romanische, detailreich gearbeitete Portal betreten Sie die Kirche. Das besondere spätgotische Kreuz in Y- Form finden Sie im linken Seitenschiff.
Wandern Sie den Jakobsweg weiter entlang, gelangen Sie nach Lugo. Hier gibt es viele historische Stätten und Museen. Für Pilger ist wohl die Catedral de Santa Maria von größerer Bedeutung. Die Basilika minor vereint romanische, gotische, barocke und neoklassizistische Stilelemente zu einem imposanten Sakralbau. Es ist eine Anbetungskirche, in der der Leib Christi in Form einer geweihten Hostie immer gezeigt wird.
Ungefähr zwanzig Stunden Fußmarsch sind es ab hier noch nach Santiago de Compostela. Sie wurde an jener Stelle erbaut, an der der Apostel Jakobus begraben worden sein soll. Auch in diesem Sakralbau wurden Elemente der unterschiedlichen Baustile aus Romanik, Gotik, Barock und Klassizismus zu einem großen Ganzen vereint. Man betritt die Kirche durch den Portico de la Gloria. Nun wird der Blick frei auf den prächtigen Hauptaltar über der Grabstätte des Jakobus. Einer lebensgroßen Statue des Hl. Jakobus des Älteren dürfen Sie hier mit einem Gebet die Arme um die Schultern legen. Der silberne Schrein mit seinen Gebeinen befindet sich in der darunterliegenden Krypta. Hier wird auch eine Kreuzreliquie verehrt.
Majestätisch erklingt die mit rund 40 Jahren relativ junge Orgel im Gehäuse von 1712. Sie verfügt über 59 Register auf 3 Manualen und Pedal. Das historische Pfeifenmaterial wurde beim Neubau wiederverwendet.
Auch den Botafumeiro müssen Sie unbedingt in Aktion erleben: Acht Männer und Unmengen von Kohle und Weihrauch werden benötigt, um das riesige Weihrauchfass hoch über den Köpfen der Pilger zum Schwingen und Rauchen zu bringen!