2. Tag Entdeckungen in Jerewan
Bei der Ankunft am frühen Morgen werden wir von unserer Reiseleitung am Flughafen empfangen und fahren zum Hotel. Nach einem späten Frühstück sind wir auf eine der ältesten Städte der Welt gespannt, die auf einer Höhe zwischen 900 und 1.200 Metern liegt. Wir entdecken eine geschäftige Metropole an den Ufern des Flusses Hrazdan, in der sich alt und neu auf das Beste vermischen. Im Matenadaran, einem wissenschaftlichen Zentrum für Schriftkunst, staunen wir über die umfassende Sammlung an uralten Handschriften. Auch wenn wir nur einen kleinen Teil der 14.000 komplett erhaltenen Manuskripte und Bücher in wertvollen Ledereinbänden mit silbernen Ornamenten sehen, können wir gut verstehen, dass die Sammlung einen hohen ideellen Wert für das armenische Volk hat. Danach lauschen wir während einer Kaffeepause den Klängen eines Duduk-Spielers in dessen Privathaus: Die Duduk, das Nationalinstrument Armeniens, ist ein meist aus Aprikosenholz gefertigtes Holzblasinstrument und gehört seit 2005 zum immateriellen Erbe des UNESCO Kulturerbes. Wie eng die Beziehungen der kaukasischen Völker mit ihren Nachbarn im Nahen Osten sind, erfahren wir in der einzigen erhaltenen gebliebenen persischen Moschee in Jerewan. (F, A)
Sehenswürdigkeiten
Blaue Moschee
Städte
Eriwan
3. Tag Im Zentrum der armenischen Kirche
Wir fahren zum Kloster Etschmiadsin, den Ararat im Blick. Auf halber Strecke halten wir an der Kirchenruine Zvartnots. Monumental muss diese Rundkirche aus dem 7. Jahrhundert einst gewesen sein. Auch wenn ein Erdbeben sie zerstörte, sind ihre Ausmaße noch immer beeindruckend. In Etschmiadsin, dem Zentrum der armenisch-gregorianischen Kirche, strömen wir, so wie alle anderen Besucher, in die Kathedrale. Ihr Grundstein wurde im 4. Jahrhundert gelegt. Und wir hören von Gregor dem Erleuchteten. Der Patron der armenischen Kirche hatte eine Vision: Jesus selbst hat die Stelle für den Bau der Kathedrale angezeigt. Legenden wie diese ranken sich auch um die weitaus kleineren, aber sehenswerten Kirchen der heiligen Gajane und Hripsime. Weiter besuchen wir den weltweit größten ezidischen Tempel 'Quba Mêrê Dîwanê' im Dorf Akna Lich. Die Eziden sind die größte Minderheit in Armenien, das Volk pflegt seine eigene Religion und Tradition. Wir treffen einen Eziden und erfahren viel Interessantes und Wissenswertes über deren heutiges Leben. Nach Jerewan zurückgekehrt, bekommen wir im Historischen Museum am Platz der Republik einen breiten Einblick in die Geschichte des Landes. Unser Weg führt uns weiter zu einem Meister der Handwerkskunst, der mit großer Freude und Engagement armenische Kreuzsteine meißelt. Wir dürfen ihm bei seiner Arbeit zuschauen und gerne auch selbst Hand anlegen. Abends wird es kulinarisch: In der zentralen Markthalle probieren wir armenische Köstlichkeiten und in einem Restaurant genießen wir die traditionellen Spezialitäten. 100 km (F, A)
Sehenswürdigkeiten
Ararat
Kathedrale von Etschmiadsin
Kirchenruine Zvartnots
Sankt-Hripsime-Kirche
Städte
Etschmiadsin
Eriwan
4. Tag Der biblische Riese
Wir fahren zum Kloster Chor Virap. Hier erhebt er sich direkt vor uns: der majestätische Ararat. Genießen wir diesen einmaligen Anblick! Näher können wir dem heiligen Berg der Armenier, der sogar im Staatswappen verankert ist, von hier aus nicht kommen, denn er liegt im historischen Westarmenien und somit heute auf türkischem Boden. Rötlich schimmern die Felsen einer tiefen Schlucht, durch die wir eines der schönsten armenischen Klöster erreichen: Norawank. Wir erfreuen uns an den filigranen Reliefs, die von einer hohen Kunstfertigkeit seiner Erbauer im 13. Jahrhundert zeugen. Und wir erfreuen uns an dem einzigartigen Ausblick, den wir von hier aus auf die umliegenden Berge haben. In Areni, dem wohl schönsten Dorf des Landes, wird seit Tausenden von Jahren der gleichnamige trockene Wein gekeltert. Was liegt näher, als diesen einmal zu kosten? 250 km (F, M)
Sehenswürdigkeiten
Ararat
Kloster Chor Virap
Kloster Norawank
Städte
Eriwan
5. Tag Adlerhorste in den Bergen
Hoch hinaus geht es: Wir erklimmen auf 2.300 Metern Höhe die Überreste der Festung Amberd, die auf einem uneinnehmbaren Plateau liegt. Beschützt wird sie vom höchsten Gipfel Armeniens, dem Aragats. Wir glauben gerne, dass die »Festung in den Wolken«, so Amberd wörtlich übersetzt, einst als sicherer Zufluchtsort galt. Können wir uns davon doch gut in den erhalten gebliebenen Ruinen überzeugen. Und wieder entdecken wir ihn in der Ferne - den biblischen Riesen Ararat. Die schöne Silhouette des Psalmenklosters Saghmosawank sehen wir schon von weitem. Lange verweilen wir nicht hier, denn wir werden schon in einem Privathaus in Ashtarak erwartet. Hier wird für uns das würzige armenische Fladenbrot Lavasch gebacken. Auf dem Rückweg nach Jerewan halten wir in Tsitsernakaberd (Schwalbenburg), der Gedenkstätte für 1,5 Millionen unschuldige Opfer des Genozids 1915. 150 km (F, M)
Sehenswürdigkeiten
Ararat
Festung Amberd
Städte
Eriwan
6. Tag Garni und Geghard
Auf einem mächtigen Basalt-Block oberhalb der Azatschlucht erhebt sich Garni, der hellenistische Tempel der Schönheit und Sonne, der einst dem Sonnengott Mithras geweiht war. Wir hören von seiner Zerstörung durch ein Erdbeben und von seinem Wiederaufbau in den 1970er Jahren. Wir steigen in die Garni Schlucht hinab und spazieren die mächtigen Basaltformationen entlang. Da kommt der benachbarte Sommerpalast der armenischen Könige fast zu kurz. Am Ende des Azat-Tales, am Fuß einer steil aufragenden Felstrümmerwand, erreichen wir das Höhlenkloster Geghard, das einst halb erbaut und halb in den Felsen geschlagen wurde. Hier begegnet er uns als Gründervater wieder: Gregor der Erleuchtete. Genießen wir die außergewöhnliche Akustik des Chorraumes. Haben Sie schon den berühmten armenischen Weinbrand getrunken? Spätestens jetzt haben Sie die Möglichkeit dazu. Denn wer möchte, kann optional eine der Brennereien besuchen. Kostproben sind eingeschlossen. Und wer noch Platz im Koffer hat, nimmt eine Flasche mit nach Hause. 80 km (F, A)
Sehenswürdigkeiten
Azat Schlucht
Kloster Geghard
Tempel von Garni
Städte
Garni
7. Tag Von Jerewan nach Alaverdi
Und noch einmal geht es hoch hinaus: Die »Blaue Perle« Armeniens, der Sewansee, liegt auf einer Höhe von fast 2.000 Metern und ist somit einer der höchstgelegenen Seen der Erde. Und eine beliebte Sommerfrische der hitzegeplagten Bevölkerung Jerewans. Auf einer Halbinsel thront das Sewanawank, das Sewankloster, das nur über viele Basaltstufen erreichbar ist. Wir freuen uns auf unser Mittagessen in einem Privathaus, ehe wir noch ein bedeutendes Kloster besuchen: Goshawank. Im 13. Jahrhundert wurde hier das erste Gesetzbuch des Landes verfasst. Nachmittags besuchen wir das Molokanendorf Fioletovo. Molokaner sind eine armenische Minderheit russischer Abstammung, die zur Festigung der russischen Eroberungen im Kaukasus mitten des 19. Jahrhunderts nach Armenien vertrieben wurden. Diese Volksgruppe gehört im weiteren Sinne der russisch orthodoxen Kirche an. Wir genießen einen leckeren Tee bei einer molokanischen Familie. 280 km (F, M, A)
Sehenswürdigkeiten
Kloster Sewanawank
Sewan-See
Städte
Alaverdi
Eriwan
8. Tag Von Alaverdi nach Jerewan
Im Norden Armeniens entstanden im frühen Mittelalter unzählige Klöster und Kirchen. Widmen wir uns dem wichtigsten, auch weil es eine UNESCO-Welterbestätte ist. Wir sehen im Kloster Haghbat viele Chatschkare, fein ornamentierte Kreuzsteine. Wir hören, dass diese Chatschkare den Armeniern heilig sind und wie zu Stein gewordene Gebete still verehrt werden. Stärken wir uns mit armenischem Schaschlik für unsere Rückreise nach Jerewan. Am Abend kommen wir nochmals bei einem Abschiedsessen in einem Restaurant zusammen. 280 km (F, M, A)
Städte
Alaverdi
Eriwan
9. Tag Abschied vom Kaukasus
Nach einer kurzen Nacht fahren Sie am frühen Morgen zum Flughafen und treten Ihre Heimreise an.
Flug-, Hotel- und Programmänderungen bleiben ausdrücklich vorbehalten.
(F=Frühstück, M=Mittag, A=Abendessen)